Ross Antony: “Paul und ich haben uns oft gestritten”

Der Schlager-Liebling Ross Antony spricht über sein neues Lebensgefühl ab 50 und verrät, wie er 27 Kilo abgespeckt hat. Dabei hat es allerdings oft mit seinem Ehemann Paul gekracht …

Warum sich grämen, wenn man einfach fröhlich sein kann? Ross Antony (51) hat dieses Motto zu seiner Lebenseinstellung gemacht. Gerade erschien seine neue CD “100 Jahre gute Laune”. “Closer” traf den Sänger an einem seiner absoluten Lieblingsorte in Berlin: Im Friedrichstadt-Palast blickt er mit dem Blatt hinter die Kulissen der kommenden Revue “Blinded by Delight”.

Schlechte Laune? Nein!

Closer: Wie oft finden Sie in Ihrem stressigen Alltag Zeit überhaupt für einen privaten Show-Besuch wie heute im Friedrichstadt-Palast in Berlin?

Ross Antony: Vor zehn Jahren hätte ich geantwortet: Nie! Damals hatte ich einfach keine Zeit für so etwas. Heute ist das anders – ich gehe gern zu Premieren. Ich schaffe mir bewusst Raum dafür. Tolle Farben, großartiger Gesang, beeindruckender Tanz – die Shows im Friedrichstadt-Palast sind ein Feuerwerk für die Sinne! Ich kann das alles heute umso mehr wertschätzen, weil ich früher selbst auf Musicalbühnen gestanden habe.

Der Friedrichstadt-Palast steht für Diversität und engagiert sich für die queere Community. Wie wichtig ist Ihnen dieser Aspekt?

Das macht das Ganze noch schöner! Natürlich ist es traurig, dass wir immer noch für Gleichberechtigung kämpfen müssen. Aber wir sind sehr froh, dass es Theater wie dieses gibt, die klar sagen: Es ist egal, ob man schwul, hetero, lesbisch ist, ob man ein Bein oder ein Auge hat – Diversität ist wichtig!

Bekommen Sie selbst noch Hass-Nachrichten wegen Ihrer Homosexualität?

Nein, ob Ross Antony schwul ist oder nicht, spielt inzwischen keine Rolle mehr. Egal, ob ich in Ost- oder Westdeutschland unterwegs bin – ich werde nicht wegen meiner Homosexualität kritisiert, sondern einfach, weil ich Ross Antony bin. Und damit kann ich leben. Natürlich gibt es immer mal jemanden, der “Schwuchtel” oder so etwas schreibt auf Instagram, aber das juckt mich nicht. Solche Kommentare treffen mich nicht und sind für mich bedeutungslos. Wer sich so verhält, ist für mich einfach nur arm dran.

Ihr Album heißt “100 Jahre gute Laune” – was tun Sie, wenn Sie doch mal schlechte Laune haben?

Wenn ich zu Hause bin, gehe ich in den Garten, verbringe Zeit mit meinem Hund oder mit den Enten. Die Natur tut mir gut. Wenn ich draußen unterwegs bin, werde ich ruhiger. Man glaubt es kaum, aber selbst ein Ross Antony wird mal still. Aber das passiert selten. Ich würde sagen: Ich bin nicht wirklich schlecht gelaunt – eher nachdenklich. Wirklich schlechte Laune kenne ich gar nicht.

Sie hatten lange Zeit große Angst davor, 50 zu werden. Wie fühlt sich dieses neue Lebensjahrzehnt inzwischen für Sie an?

Es war überhaupt nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Ganz anders als bei meinem 40. Geburtstag – der war für mich wirklich schlimm. Ich habe Tage gebraucht, um das zu verarbeiten. Aber 50 war für mich völlig in Ordnung. Wenn ich Glück habe, bleiben mir noch 30 gute Jahre. Aber: Alle meine Tanten sind über 90 Jahre alt geworden – 91 oder 92. In unserer Familie gab es kaum schwere Krankheiten. Wir haben alle gute Gene.

Sie haben in den vergangenen Monaten stark abgenommen. Wie halten Sie Ihr erschlanktes Gewicht?

Mein Mann Paul und ich sind seit mehr als zwei Jahren auf unserer Abnehmreise. Wir sind beide von 110 runter auf 83 Kilo – 27 Kilo sind weg! Wir haben einfach eine Mahlzeit am Tag weggelassen und uns bewusster ernährt – keine Fast-Food-Orgien, kleinere Portionen. Die ersten Wochen waren allerdings hart. Paul und ich haben uns oft gestritten – über Kleinigkeiten. Die Umstellung war das Schwierigste. Nach etwa einem Jahr hatten sich unsere Bäuche daran gewöhnt – und wir haben nicht mehr ständig Hunger.

Hand aufs Herz: Haben Sie sich Hilfe durch eine Abnehmspritze geholt?

Nein. Hätte ich “Ozempic”oder etwas Ähnliches genommen, würde ich dazu stehen. Klar haben Paul und ich auch darüber nachgedacht. Aber nach Gesprächen mit Ärzten haben wir uns dagegen entschieden. Wir waren ein Team und haben uns gegenseitig beim Abnehmen motiviert. Paul war mein “Ozempic”! Es ist ja auch nicht ganz preiswert. Ich gebe mein Geld lieber für He-Man- und She-Ra-Figuren aus! Und ja, ich habe immer noch ein bisschen Bauchansatz – aber das ist okay.

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