Nach elf Jahren in Mainz: Burkardt wechselt nach Frankfurt

Eintracht Frankfurt schnappt sich den erfolgreichsten deutschen Torjäger der vergangenen Bundesliga-Saison: Von Mainz 05 wechselt Jonathan Burkardt zur SGE. Das wurde am Freitagnachmittag offiziell.

Mehr als ein Drittel seines Lebens trug Jonathan Burkardt das Trikot von Mainz 05, zuletzt sogar häufiger mit der Kapitänsbinde am Arm. Doch damit ist nach elf Jahren nun Schluss: Der Stürmer wechselt von den Rheinhessen zu Eintracht Frankfurt und unterschrieb am Main einen Fünfjahresvertrag bis 30. Juni 2030.

“Jonny bringt viele Eigenschaften mit, die unserem Spiel guttun werden”, ist SGE-Sportvorstand Markus Krösche überzeugt: “Seine starken Fähigkeiten im Abschluss hat er in Mainz ebenso unter Beweis gestellt wie sein taktisches Verständnis. Er ist ein absoluter Teamplayer auf und neben dem Platz. Es freut uns, dass es uns gelungen ist, einen deutschen Nationalstürmer für die Eintracht gewonnen zu haben.”

Mir wurde eine klare sportliche Perspektive aufgezeigt, die mich sofort begeistert hat.

Jonathan Burkardt

Burkardt selbst hebt die “vertrauensvollen und positiven Gespräche” hervor. “Mir wurde eine klare sportliche Perspektive aufgezeigt, die mich sofort begeistert hat”, so der Angreifer: “Ich bin sehr glücklich, nun Teil von Eintracht Frankfurt zu sein, und freue mich riesig darauf, ab der kommenden Saison für diesen besonderen Verein zu spielen.”

Sinnbild für rasante Entwicklung

Der dreimalige deutsche A-Nationalspieler steht sinnbildlich für die rasante Entwicklung der Mainzer in den vergangenen anderthalb Jahren. Nach einjähriger Verletzungspause verhalf er seinem Ausbildungsverein, für den er seit 2014 auflief, in der Saison 2023/24 noch mit acht Rückrundentoren zum Klassenerhalt und knüpfte in der abgelaufenen Spielzeit an seine Leistungen an.

Insgesamt 18 Treffer erzielte er in 29 Ligaspielen – nur Harry Kane, Serhou Guirassy und Patrik Schick trafen häufiger. Damit stellte Burkardt auch einen Klubrekord auf. So viele Tore wie er hatte noch kein Mainzer vor ihm in einer Saison geschossen – die vorherige Bestmarke, 15 Treffer, teilten sich André Schürrle (2010/11) und Shinji Okazaki (2013/14).

“Jonny Burkardt war ohne Frage in den vergangenen Jahren ein besonderer Spieler für Mainz 05”, erklärt FSV-Sportvorstand Christian Heidel: “Mit seiner Torgefahr, seiner Laufstärke und seiner Aggressivität im Pressing, aber auch mit seiner bodenständigen, ehrlichen und freundlichen Art hat er viele der Tugenden von Mainz 05 verkörpert wie kaum ein anderer. So wurde er auch zum Vorbild vieler junger Fans.”

Ohne seine überragende Leistung in der Rückrunde 2023/24 wäre Mainz 05 abgestiegen.

Christian Heidel

Wie sehr Burkardt Mainz 05 am Herzen lag, “konnte man auch daran erkennen, dass er im Winter 2023 auf einen ablösefreien Wechsel verzichtet und seinen Vertrag hier verlängert hat, als wir als Verein mit dem Rücken zur Wand standen”, betont Heidel und fügt an: “Ohne seine überragende Leistung in der Rückrunde 2023/24, nach seiner langen Verletzungszeit, wäre Mainz 05 abgestiegen. Das haben wir nicht vergessen.”

Dies weckte natürlich Begehrlichkeiten. Frankfurt bekam letztlich den Zuschlag. Bei den Adlern könnte er ein Vorgriff für einen möglichen Verkauf von Hugo Ekitiké darstellen, mit dem sich Teams aus der Premier League beschäftigen. Einen ähnlichen Plan hatte auch Mainz bei der Nachfolge Burkardts verfolgt: Der Conference-League-Teilnehmer verpflichtete dessen Ersatzmann Benedict Hollerbach schon am 1. Juni von Union Berlin.

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