EM-Aus für DFB-Kapitänin Gwinn

Beim EM-Auftakt gegen Polen musste DFB-Kapitänin Giulia Gwinn den Platz schon in der ersten Halbzeit wieder verlassen – und nun ist klar: Die 26-Jährige erlitt zwar keinen Kreuzbandriss, die EM ist aber trotzdem für sie bereits zu Ende.

Torhüterin Ann-Katrin Berger (#1) versucht, die weinende Giulia Gwinn nach deren Verletzung im Spiel gegen Polen zu trösten. IMAGO/MIS

Mit viel Euphorie und großen Ambitionen waren die DFB-Frauen zur EM in der Schweiz gereist. Doch bereits im Auftaktspiel gegen Polen (2:0) gab es die erste Hiobsbotschaft: Giulia Gwinn erlitt eine Innenbandverletzung im linken Knie und wird damit den Rest der EM verpassen. “Die Ausfallzeit beträgt voraussichtlich mehrere Wochen. Das weitere Vorgehen wird mit allen Beteiligten besprochen”, teilte der DFB am Samstagnachmittag mit.

Immerhin konnte der Worst Case ausgeschlossen werden. Das wäre besonders bitter gewesen, denn Gwinn riss sich zuvor schon zweimal das Kreuzband (2020 und 2022). Dennoch sei Gwinn nun “niedergeschlagen”, sagte Sportdirektorin Nia Künzer am Samstagnachmittag.

Eine Nachnominierung ist jetzt nicht mehr möglich, weil Feldspielerinnen nur bis 24 Stunden vor dem ersten Spieltag ersetzt werden dürfen. Auf einer Mannschaftsbesprechung am Samstagabend will das DFB-Team entscheiden, wer hinter der von der Vize-Kapitänin zur Kapitänin aufrückenden Janina Minge zur neuen Stellvertreterin wird.

Unter Tränen ausgewechselt

In der 36. Spielminute war Gwinn bei einer Klärungsaktion gegen den polnischen Top-Star Ewa Pajor im Rasen hängengeblieben und hatte sich dabei das linke Knie verdreht. Rasch war klar, dass die Kapitänin nicht weitermachen konnte.

Die 26-Jährige probierte es zunächst zwar noch nach kurzer Behandlungspause, doch nach wenigen Momenten saß sie schon wieder mit den Händen vor dem Gesicht auf dem Boden. Ihre Mitspielerinnen sprachen ihr gut zu, aber die deutsche Kapitänin war untröstlich und wurde schließlich unter Tränen in der 40. Minute für Carlotta Wamser ausgewechselt.

Bundestrainer Christian Wück muss nun beim Bestreben, Europameister zu werden, nicht nur auf seine Kapitänin verzichten, auch fehlt mit Gwinn fortan eine wichtige Stellschraube rechts hinten in der Abwehrreihe. Seit 2017 spielt die 26-Jährige in der Nationalmannschaft und bringt es mittlerweile auf 64 Länderspiele und 14 Tore. Nach dem Rücktritt von Alexandra Popp war sie zur Kapitänin im DFB-Team aufgestiegen.

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