
Für mehrere Konstrukteure gab es jetzt richtig Ärger: Wegen der Knick-Brücke wurden sie suspendiert
Madhya Pradesh (Indien) – Haben die Ingenieure bei diesem Bauwerk zu sehr um die Ecke gedacht? Sicher ist: Die Brücke hat an allen Ecken und Enden ein Problem. Denn mit ihrem 90-Grad-Winkel wäre sie vielleicht für Fußgänger geeignet, allerdings sollten hier einmal Autos drüberfahren …
Jetzt gibt es ordentlich Ärger für die Brückenbauer: Der Ministerpräsident des Bundesstaates Madhya Pradesh (Indien) hat sich eingeschaltet – und das verheißt nichts Gutes.
Knick-Brücke kostete 180 Millionen Rupien
Denn die 648 Meter lange Brücke „Aishbagh ROB“ steht indischen Medien zufolge im Aishbagh-Viertel von Madhya Pradesh und war teuer: 180 Millionen Rupien (etwa 1,9 Mio. Euro).
Menschen auf der ganzen Welt fragen sich: Wie sollen bitte Autofahrer hier unfallfrei herumkommen?
Wenige Tage nachdem „India Today“ auf die ungewöhnliche Bauart der Eisenbahnüberführung aufmerksam gemacht hatte, meldete sich Ministerpräsident Mohan Yadav und entschied: Sieben Ingenieure, darunter zwei Chefingenieure des Bauamts, werden suspendiert. Gegen einen weiteren werden Untersuchungen eingeleitet.

Keine runde Sache: Die Brücke für Autofahrer (!) steht in Indien. Der Knick soll nun begradigt werden
Brücke soll begradigt werden
Jetzt soll der Knick begradigt werden. „Die Arbeiten zur Behebung des technischen Fehlers beim Bau (…) haben bereits begonnen. Die Verantwortlichen werden identifiziert und es werden Maßnahmen ergriffen“, wird der Ministerpräsident in der indischen Presse zitiert. Die Brücke könne erst eingeweiht werden, wenn der Fehler behoben sei.
Dabei war der Gedanke der Brücke ein guter: Sie wurde gebaut, um hunderttausenden Pendlern lange Wartezeiten an einem Bahnübergang zu ersparen.

Skurril: Selbst, nachdem die fehlerhafte Konstruktion eine Welle der Kritik ausgelöst hatte, verteidigten die Behörden die Brücke. „Wegen der Bahnstation ist an dieser Stelle nur begrenzt Land verfügbar. Aufgrund des Landmangels gab es keine andere Möglichkeit“, sagte der Chefingenieur des Brückenbauamts der indischen Nachrichtenagentur „PTI“.
Als der Druck zunahm, habe sich die Eisenbahngesellschaft schließlich bereit erklärt, zusätzliches Land zur Verfügung zu stellen, um die Brücke zu retten.