„Bauer sucht Frau“Wegen der Männer! Inka Bause erklärt ihre Kurzhaarfrisur

„Bauer sucht Frau“-Moderatorin Inka Bause hat mit uns über die kritisierten Anfänge der Show und den Grund für ihre kurzen Haare gesprochen. Und darüber, wie schlau Schweine sind.

Gummistiefel statt Glitzerkleid, Misthaufen statt Minirock: Glamourös ist „Bauer sucht Frau“ nicht unbedingt. Genau dafür liebt Moderatorin Inka Bause „ihre“ Kuppelshow. Mit dem Ableger „Bauer sucht Frau International“ geht es nun wieder auf große Liebesreise um die Welt (ab Pfingstmontag bei RTL+ und ab 16. Juni immer montags um 20.15 Uhr auf RTL).

Und auch die neuen nationalen Bauern für Herbst werden vorgestellt (Pfingstmontag um 19.05 Uhr auf RTL). Die Formate ernten immer noch Top-Quoten. Die bodenständigen Bauern stechen auch den begehrten Bachelor aus – Zeit für ein Gespräch mit dem EXPRESS.

Inka Bause: Werden nicht langweilig bei „Bauer sucht Frau“
Es steht wieder „Bauer sucht Frau International“ an. Was darf man von dieser Staffel erwarten?

Inka Bause: Ich habe mich selten – und das sage ich wirklich nicht jedes Mal so in Interviews – so unterhalten gefühlt wie in diesem Jahr. Mein Tonmeister hat bei der Vertonung schon mit den Augen gerollt, weil ich so viel sehen wollte und er immer vor- und zurückspulen musste. Wir haben in Teilen das Team ausgewechselt und arbeiten mit neuen Leuten und einer neuen Produktionsfirma zusammen. Wir haben renoviert – aber ohne uns untreu zu werden. Wir werden nicht langweilig, und das ist unser Erfolgsrezept.

Das scheint aufzugehen – beide Formate sind auch nach vielen Jahren noch beliebt. Und das, obwohl es immer mehr Datingshows gibt, wovon viele auch wieder eingestampft werden.

Inka Bause: Authentizität ist für uns das A und O. Genau deshalb sind wir so erfolgreich. Bei uns ist nichts gescriptet und unsere Geschichten entstehen aus dem echten Leben. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Bewerber mit ehrlichen Absichten dabei sind. Natürlich schauen wir im Vorfeld genau hin. Wir arbeiten mit sehr guten Castingteams und Psychologen zusammen.

Es hat sich auch viel verändert bei „Bauer sucht Frau“…

Inka Bause: Wenn man sich die erste Staffel ansieht und dann die letzte – das sind Welten. Die Menschen haben sich verändert, ich habe mich verändert. Man muss mit der Zeit gehen, ohne sich fremd zu werden.

Man könnte auch sagen: Anfangs war der Ton da auch deutlich rauer.

Inka Bause: Zwischen der zweiten und dritten Staffel hatten wir einen starken Casus Knacksus. Da waren wir alle überrascht von dem Erfolg, gleichzeitig aber unsicher, ob es so bleibt. Als ich mir die fertige Sendung angeguckt habe, habe ich RTL gesagt: ‚Wenn ihr auf dem Weg weitermacht, bin ich raus.‘ Wir haben in den ersten Jahren sehr viel Kritik eingesteckt. Wir haben uns im Team besprochen – und entschieden, dass wir Geschichten erzählen wollen, die berühren und nicht bloß skurril wirken.

Das heißt?

Inka Bause: Dass es darum geht, Menschen glücklich zu machen. Wir haben eine große Verantwortung, die Bauern nicht zu diskreditieren. Und das war von Anfang an mein Wunsch. In der ersten Staffel habe ich mich noch nicht getraut, mich so klar zu positionieren. Zum Glück hat das Publikum entschieden, dass andere Formate, die anders gearbeitet haben, nie erfolgreicher waren als „Bauer sucht Frau“.

Sie haben in einem Interview erzählt, Sie planen, mit 60 Jahren aufzuhören – und könnten sich dann vorstellen, auszuwandern.

Inka Bause: Ich habe zum 1. Januar 2028, das wird mein 60. Lebensjahr, in meinem Kalender stehen: Aufhören, mit drei Ausrufezeichen. Das ist für mich aber eher eine Sache der Reflektion. Wir bewegen uns alle in unserer Bubble mit ungefähr Gleichaltrigen – aber wie sieht mich denn ein 20-Jähriger? Der findet eine 60-Jährige im Dirndl auf einem Scheunenfest vielleicht nicht mehr super. Ich muss nicht jedem gefallen, aber ich will mich immer hinterfragen. Vielleicht gehe ich irgendwann hinter die Kamera.

Und das Auswandern – ist das für Sie eine Möglichkeit?

Inka Bause: Ich glaube, ich könnte das nicht. Ich werde immer reisen und mehr bei meiner Tochter in Schweden sein. Aber alle Zelte in Deutschland abzubrechen – das kann ich mir nicht vorstellen. Ich bewundere die Menschen, die in einen ganz anderen Kulturkreis ziehen und dort leben. Eine Freundin von mir, eine Produzentin, war einmal beruflich in Nepal – und sie erzählte mir, in dem Moment, in dem sie in Kathmandu gelandet ist, hat sie geweint. Sie wusste, sie ist an dem Ort, an den sie gehört. So etwas gibt es auch zwischen Himmel und Erde.

Und ein „Bauer sucht Frau“ ohne Inka Bause, beziehungsweise eine Inka Bause ohne „Bauer sucht Frau“ – ist das vorstellbar?

Inka Bause: Nein! Das Format ist mein Leben. Ich bin so viel unterwegs, in der Natur, bei Tieren, bei tollen Menschen. Ich könnte mir nicht vorstellen, jeden Tag in das gleiche Büro zu gehen. Manchmal verfluche ich das, es ist ja auch anstrengend. Ich hab mir schon einen Wolf gefroren. Da wünsche ich mir dann manchmal einen Schreibtisch …

Inka Bause könnte nicht auf dem Land leben
Wohnen Sie eigentlich auf dem Land oder in der Stadt?

Inka Bause: Ich wohne in Berlin, aber sehr ruhig. Der Nachbar drei Häuser weiter hat einen Hahn, der in der Früh kräht. Ich bin aber auch in zehn Minuten auf dem Alex.

Wäre das Bauernhofleben was für Sie?

Inka Bause: Eher nicht. Es ist wahnsinnig viel Arbeit und meistens sehr abgelegen. Ich brauche meine Restaurants, meine Theater, meine Kultur. Manchmal fahre ich nachts einfach durch Berlin, weil ich es so schön finde. Vielleicht eröffne ich, wenn ich älter bin, einen kleinen Gnadenhof für Tiere. Bisher ist das Leben immer zu mir gekommen.

Wie hat das Format Ihren Blick auf Landwirtschaft verändert?

Inka Bause: Zu Hause lebe ich inzwischen zu 90 Prozent vegan. Wenn ein Bauer mir eine Schweinshaxe macht – dann esse ich die natürlich. Aber zu Hause will ich das nicht mehr. Ich habe Tiere von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Schweine sind intelligenter als so mancher Mensch, den ich kenne. Wir haben mal in einem Schweinestall gedreht und ein Stativ da reingestellt – und darüber haben sie sich in ihrem Zuhause nicht gefreut. Während ich moderierte, schoben sie gemeinsam dieses Stativ raus. Und die haben sich vorher im Kreis besprochen!

Was lernen Sie über die Liebe von den Bauern – die es manchmal ganz schön vergeigen?

Inka Bause: Die Bauern sind sehr klar in dem, was sie für ihr Herz, ihr Leben und ihren Hof brauchen. Sie sind ehrlich und unverstellt.

Inka Bause: Ich hatte immer lange, blonde Haare, fast bis zum Hintern. Als ich jünger war und als Sängerin unterwegs, haben die Männer mich nicht ernst genommen. Die flirteten, und sobald es geschäftlich wurde, ging der Blick zu meinem Management und ich war nur noch das Produkt. An meinem 30. Geburtstag habe ich sie abschneiden lassen und mich total befreit gefühlt. Ich wurde nicht mehr auf meine schönen Haare reduziert.

Inka Bause: Vom DDR-Star zur Kult-Moderatorin
Inka Bause, geboren am 21. November 1968 in Leipzig, ist Moderatorin, Schlagersängerin und Produzentin. Mitte der 1970er zog die Familie nach Berlin, wo Bause eine Musikschule besuchte und eine Gesangsausbildung machte. In der damaligen DDR erlangte sie in den 1980ern Bekanntheit als Schlagersängerin, 1987 erschien ihr erstes Album „Inka“.

Ein Jahr später fasste sie als Moderatorin Fuß, zunächst mit ihrem damaligen Ehemann Hendrik Bruch bei der Kindersendung „Talentebude“, es folgten verschiedene Moderationsjobs bei öffentlich-rechtlichen Sendern. 2005 moderierte sie zum ersten Mal „Bauer sucht Frau“. Das Kuppel-Format, in dem Bauern und Bäuerinnen die Liebe suchen, ist zum Aushängeschild für Inka Bause geworden. Kürzlich erschien ihr Album zum 40. Bühnenjubiläum ebenfalls namens „Inka“. Bause hat eine Tochter und lebt in Berlin.

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