92 Jahre Glanz: Erinnerung an Marianne Hold, eine einstige Kinoikone

Marianne Hold – Engel in den Augen einer Generation, die reine Frau zwischen weißem Schnee und dem Duft wilder Kirschen

Am 15. Mai dieses Jahres jährt sich der Geburtstag der legendären deutschen Schauspielerin Marianne Hold zum 91. Mal – einer einstigen Ikone des Heimatfilmgenres, einer Frau, die einst ganz Deutschland, und nicht nur Deutschland, zum Weinen brachte.

Marianne Hold – mit bürgerlichem Namen Marianne Weiss – wurde 1933 im ostpreußischen Johannisburg (heute Pisz, Polen) geboren und wuchs inmitten gewaltsamer historischer Umwälzungen auf. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs mussten sie und ihre Mutter nach Innsbruck fliehen, nachdem ihr Vater verschwunden war. Eine kaputte Kindheit, aber aus diesen Bruchstücken wurde ein Filmstar geformt.

Eine Schönheit, von der Männer nicht glauben können, dass sie echt ist


In den 50er Jahren erschien Marianne Hold auf der Leinwand wie eine Bergrose – rein, schüchtern und so rein, dass … es nicht wahr sein konnte! Als die Männer sie ansahen, waren sie alle gleichermaßen überrascht: „Unmöglich … so eine Frau muss insgeheim ein ‚ungezogenes Mädchen‘ sein!“

Und es ist dieser Kontrast zwischen ihrem sanftmütigen Aussehen und ihrer brennenden Neugier, der Marianne zu einem Kinophänomen gemacht hat, zur perfekten Muse für Filme, die die Schönheit der Natur und der Menschheit feiern – Heimatfilme.

Der Mann, der in Rom entdeckt wurde – und den Schnee fallen ließ

Marianne Holds Weg zum Kino war so seltsam wie die Rollen, die sie spielte. Nachdem sie aufgrund eines Konflikts mit ihrem Stiefvater von zu Hause nach Rom geflohen war, arbeitete Marianne als Dienstmädchen und dann als Filmassistentin – bis sie von Regisseur Luis Trenker entdeckt wurde.

Ihre erste Hauptrolle erhielt sie in „Duell im Gebirge“ (1950), ihren großen Durchbruch feierte sie 1956 mit „Die Fischerin vom Bodensee“. Im selben Jahr trat sie in „…wie einst Lili Marleen“ auf und bestätigte damit ihren Status als A-Star der Heimatfilm-Reihe.

Bei Mariannes Auftritten konnte man angeblich den Schnee von der Leinwand fallen fühlen, im Bild grollte der Donner, und der intensive Kirschduft des Schwarzwalds schien das Theater zu erfüllen.

Unerwartete Liebe – und das filmische Ende eines Stars

Anders als bei anderen Filmstars war auch Marianne Holds Privatleben voller Dramen. Nach ihrer Beziehung mit dem Cellisten Enrico Mainardi lernte sie 1964 während der Dreharbeiten zum Film Diamond Hell auf dem Mekong Friedrich Strobl von Stein kennen – den Mann, der nach nur… 6 Tagen ihr Ehemann werden sollte!

Später wurde er als Frederick Stafford bekannt und spielte die Hauptrolle in Alfred Hitchcocks Spionagefilm Topaz. Das Paar lebte glücklich und bekam einen Sohn – Roderick Stafford.

Nach der Geburt ihres Kindes und den Dreharbeiten zu „The Schut“ im Jahr 1964 zog sich Marianne aus dem Rampenlicht zurück. Sie entschied sich für die Malerei, die Unterstützung junger Künstler und ein friedliches Leben in der Schweiz. Sie starb 1994 an Herzversagen und wurde auf dem Friedhof Witikon in Zürich beerdigt – neben ihrem geliebten Mann.

Ein Film, eine Liebe und ein wunderschöner Abschied

Heute präsentieren wir im Gedenken an Marianne Hold – den Engel einer ganzen Generation – eine seltene Szene aus „Marianne, meine Jugendliebe“ (1955), in der Marianne neben Horst Buchholz – dem Symbol der Dreamboys – spielte. Die Geschichte des Films ist wie ein Märchen: Der junge Mann Vincent gibt alles auf, um seine erste große Liebe zu finden – ein Mädchen namens Marianne.

Als Vincent sie sah, wusste er, dass sich sein Leben verändert hatte. In dem verlassenen Haus mitten im Wald, im Dämmerlicht, erschien sie wie ein Engel, der gerettet werden musste.

Marianne Hold ist mehr als nur eine Schauspielerin. Sie ist ein Traum, ein Symbol, ein wunderschönes Echo einer Kinoära, in der die Menschen noch immer den Duft von Schnee, Blumen und Liebesgeschichten riechen können, die nie alt werden.

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