3 Kanzler bei der Trauerfeier: Rührender Abschied von Margot Friedländer (†103)

Bei der Trauerfeier für die im Alter von 103 Jahren verstorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer nahmen drei Bundeskanzler teil. Friedrich Merz und Olaf Scholz trugen dabei Kippa.

Am Donnerstag (15. Mai) versammelte sich eine Vielzahl an Politprominenz, um Margot Friedländer (†103) die letzte Ehre zu erweisen: Bundeskanzler Friedrich Merz und seine Vorgänger, Altkanzler Olaf Scholz und Altkanzlerin Angela Merkel, nahmen an der Zeremonie auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee in Berlin teil. Ergänzt wurde die Trauergemeinde durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, seinen Vorgänger Joachim Gauck, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner. Zu Ehren von Friedländer trugen die anwesenden Männer die traditionelle jüdische Kopfbedeckung, die Kippa.

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Angela Merkel und Olaf Scholz besuchen die Trauerfeier für Margot Friedländer. KAY NIETFELD/POOL/AFP via Getty Images

Unter den Trauergästen befanden sich ebenfalls bekannte Persönlichkeiten wie Schauspielerin Iris Berben, Regisseur Wim Wenders, Moderatorin Dunja Hayali und Talkshow-Gastgeberin Sandra Maischberger. Die “Berliner Zeitung” berichtet, dass Max Raabe das Lied “Irgendwo auf dieser Welt” sang. Rabbiner Yehuda Teichtal, der Friedländer in ihren letzten Tagen begleitete, rief die Anwesenden auf: “Lasst uns die Botschaft von Margot weitertragen… es ist der Beginn einer Verpflichtung, mit Millionen guten Taten die Welt zu einem besseren, zu einem menschlicheren Ort zu machen.”

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Die Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende Margot Friedländer verstarb am Freitag, dem 9. Mai, im Alter von 103 Jahren. Kai Wegner, der Regierende Bürgermeister von Berlin, bestätigte dies. Friedländer, geboren 1921 als Tochter einer jüdischen Familie in Berlin, wurde Ehrenbürgerin der Stadt. Ihre Eltern fielen den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Auschwitz zum Opfer. Sie selbst überlebte nach einer Phase des Untertauchens das Konzentrationslager Theresienstadt und wanderte später in die USA aus. Im Alter von 88 Jahren kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie sich bis zuletzt gegen das Vergessen der NS-Verbrechen einsetzte.

Friedländer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz erster Klasse im Jahr 2023. Bereits 2011 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, und 2022 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin.

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